Category

Film

Kurzfilm Dreh “Bremslicht“

By Film No Comments

Es ist halb vier in der Früh, die Stadt Nürnberg schläft, wilde Hasen trauen sich sogar auf die Straßen und ich…
…ich fahre mit dem Fahrrad gerade erst nach Hause um ins Bett zu gehen. Der Grund; Ein Kurzfilm Dreh in der Nacht.

Letzten Monat hatte ich das Vergnügen, bei einem Kurzfilm Dreh drei Tage lang der Second Assistant Director zu sein.
Der Typische Arbeitstag ging von 14 Uhr bis spätestens um drei am nächsten Tag.
Erst am 17 Uhr konnte eingeleuchtet werden, da es für das Setting des Filmes dunkel sein musste. Ca. eine Stunde später erst, hieß es dann “Und Bitte!“

In der Story geht es um eine Mutter die gerade auf einer Kunstausstellung war, an der ihr studierender Sohnes mitwirkend war. Sie nimmt ein Taxi um nach Hause zu kommen.
In diesem Taxi trifft sie einen Fahrer auf, der ihrem Sohn in gewisser Weise ähnlich ist. Genau deshalb lässt sie ihre Frustration, zum Thema Kunststudium, an ihm aus und es entsteht ein Konflikt.

Die Schwierigkeit des Drehs bestand darin, dass man einen Stadt-Stau simulieren musste. Der Drehort war aber nur ein leer stehender Parkplatz. Das Licht musste also Perfekt gesetzt sein.
Noch dazu kam die Koordination von Statisten in anderen Autos und die Eiseskälte nach Anbruch der Dämmerung. Die Schauspieler hatten zum Glück das Taxi mit Klimaanlage und einen Set-Wohnwagen, den wir auch als Zufluchtsort nutzen konnten.
Trotz der Schwierigkeiten und manchen Improvisationen (ist ganz normal bei einem Dreh) war es ein richtiger Erfolg und ich freue mich schon auf den Film.

Gedreht wurde auf einer Blackmagic Ursa Mini 4.6k mit Zeiss CP.2 Compact Primes.

Premiere feiert der Film bei der 35. Ohmrolle im Nürnberger CineCitta am 3. Mai.

 

Super8 Filmmaking

By Film No Comments

Wilkommen in der Analogen Renaissance.
Digitale Bilder sind überall. Täglich sehen wir hunderte oder gar tausende von ihnen.
Daher zieht das analoge Medium immer mehr Leute in seinen Bann. Es ist klassisch, unkompliziert (sobald man es verstanden hat) und einfach wunderschön.

Mit 35mm Film fängt es bei den meisten wieder an. Man kann einfach in deinen Drogeriemarkt gehen und hat dort eine recht große Auswahl an Film und sogar Einwegkameras.
Somit kann jeder es mal ausprobieren, und das ist gut so. Mit Film macht man nicht einfach mal 20 Bilder vom gleichen Motiv und sucht danach die besten aus. Nein, man überlegt sich vorher welche Komposition am besten ist und muss sich gewiss sein, dass die Einstellungen passen. Sonst verschwendet man einfach nur Film.

Wer wirklich enthusiastisch bezüglich film ist, will auch weiter dieses Medium erforschen. Sei es mit “Instant-Photography“ (Polaroid/Fuji Instax) oder größeren Filmformaten (120er Film oder sogar größer).
Aber wie wäre es denn mal mit kleiner…und schneller?

Super8 war seit 1965 das Filmformat für den normalen Verbraucher. Jeder konnte seine Filmchen drehen und musste nicht auf Hollywood Filmformate wie 35 oder 16mm filmen.
Jeder erkennt den Super8 look. Es fühlt sich familiär an (Die meisten Super8 Filme sind ja auch Home-movies), hat einen nostalgischen Look und Rhythmus.
Daher kommt Super8 auch wieder langsam in den Mainstream. Für Musikvideos, Kurzfilme oder einfach nur Film-Fans die es schon immer einmal probieren wollten. Ich gehöre zu letzterem.

Und wie ist es? Ein bisschen teuer aber es lohnt sich. Das Gefühl ist einzigartig, man filmt genau das was man mit seinem Auge durch den Sucher sieht, schnappt sich einen Projektor und führt stolz seine Kreation vor. Es ist einfach toll und ist jedem der sich dafür interessiert zu empfehlen 🙂

Hier ist mein Super8 Video, ein Tag mit meinen Kumpels in Nürnberg beim Parkour Training: https://youtu.be/QGxjVWPYKj8

Anamorphic Filmmaking

By Film, Foto No Comments

Man muss kein Filmexperte sein, um das Aussehen des anamorphischen Verfahrens zu erkennen.
Der Bildausschnitt wird breiter, Lichtreflektionen legen sich horizontal über das Bild, die Unschärfen werden oval. Es sieht einfach cinematisch aus.

Twentieth Century Fox brachte mit “CinemaScope“ in den 1950ern eine alternative zur sehr kostspieligen Innovation des 3D-Kinos.
Es gab den Zuschauern durch das Breitbild trotzdem eine realistischere Erfahrung als herkömmliche Filme. Das klassische Bildformat von 35mm Film war 4:3.

Im Vergleich zum CinemaScope ist das quasi quadratisch. Und da der Mensch auch horizontal mehr wahrnehmen kann als vertikal, empfindet er das Breitbild als realistischer.

So, wieso filmt man nun nicht einfach auf 35mm und macht einfach den Bildausschnitt breiter? Weil sonst Auflösung verloren geht.
Durch das anamorphische Verfahren wird das Bild erst in der Breite gestaucht, damit es in “kompakter Form“ auf den Film belichtet wird. Und zur Vorführung wird es wieder entzerrt.

Dafür braucht man spezielle Objektive, und diese sind sehr teuer. Das Entzerrungs Objektiv, welches für den Projektor gemacht wurde, ist aber um einiges günstiger, da es die Komplexität einer Kameralinse nicht benötigt.
Weil Kinos fast nur noch digital projizieren benötigt man altes Projektorglas nicht mehr. Und auf eBay kann man mit etwa Glück so ein Projektorobjektiv ergattern.

“Schnallt“ man dies nun vor seine digitale Kamera, erhält man einen ähnlichen Effekt, wie mit einem richtigen anamorphischen Objektiv. Das Bild wird gestaucht und danach muss man es in seinem Bearbeitungsprogramm wieder entzerren. Auch die anderen Merkmale des CinemaScopes bleiben erhalten.

Es gibt aber auch einige Nachteile. Erstens sind solche Objektive meistens mehrere Kilo schwer, es wird also anstrengend und man braucht ein spezielles Rig um es vor die Kamera zu schrauben.
Zweitens kann man oft erst ab einer bestimmten Brennweite durch das Objektiv schauen. Man kann sich also von Weitwinkel-Einstellungen verabschieden. Und drittens wird das Fokusieren um einiges schwieiger. Ohne Diopter-Filter sind Dinge erst ab ein paar Meter Entfernung scharf. Mit Dioptern ist es schon fast zu nah.

Nichtsdestotrotz aber, macht das Filmen und Fotografieren mit anamorphischen Objektiven Spaß und man erhält ein einzigartiges Bild.


You don’t have to be a film expert to recognize the anamorphic look.
The image gets wider, flares span horizontally across the image, the bokeh gets oval. It just looks cinematic.

In the 1950’s Twentieth Century Fox brought an alternative to the expensive 3D-technology, with CinemaScope.
Due to the wide image moviegoers could enjoy a more realistic experience compared to regular movies. For those the aspect ratio was 4:3.

In comparison to CinemaScope it seems like a square image. The human perceives more visual data horizontally than vertically.

So why don’t you just make the image you capture on 35mm film wider? Resolution would be lost.
With the anamorphic format however the image gets stretched vertically when captured by the camera and lens. When projected another lens squeezes the image back to the wide ratio.

Anamorphic lenses are really expensive. The ones used on projectors aren’t as complicated however. With cinemas today switching to digital projection there is no need for these old lenses.

If you are lucky you can find a good deal for them on eBay.

When mounting it infront of your digital camera it works in the same manner as a typical anamorphic lens. The image gets stretched and you have to correct for it afterwards, and you’ll enjoy the sweet characteristics of the anamorphic look.

There are a few few problems though. First of all these lenses are usually very heavy. You’ll need a special rig for mounting it to your camera. Secondly you need a tele like focal length in order to look through the lens. So say goodbye to wide angle shots when using such a lens. Thirdly focusing gets a lot harder. Minimal focus distance can be a few meters when you aren’t using diopter. And if you do it’s pretty close and gets even closer due to your focal length you gotta use.

However it is a really awesome experience to capture video and stills this way and you get a stunning image.